Nach dem Tod

 

Die IADC-Therapie zur Behandlung tiefer Trauer


Als Dr. Botkin in einem Krankenhaus für Kriegsveteranen bei Patienten mit traumatischer Trauer die Therapie-Methode EMDR anwandte, die mit Hilfe bestimmter Augenbewegungen die Verarbeitung von Emotionen ermöglicht, stieß er zum ersten Mal darauf, dass Kranke eine innere Wiederbegegnung mit Verstorbenen erlebten, die eine erstaunliche Heilwirkung auf sie hatte. Meist reichten wenige "Begegnungen" aus, um die Traurigkeit und Gefühle der Schuld, der Wut, des Ärgers weitgehend oder sogar vollständig zu überwinden, denn die Patienten spürten eine fortwährende Verbundenheit mit den Betrauerten und erfuhren, dass es ihnen gut gehe. Aus seinen Erfahrungen entwickelte Botkin eine spezielle Methode, IADC, Induced After-Death Communication, auf deutsch etwa: eingeleitete Nachtod-Kommunikation, die es ihm ermöglichte, in 70 bis über 90% der Behandlungen "Nachtod-Kontakte" herzustellen und eine Heilung trauernder und traumatisierter Patienten zu bewirken.

Bisher hat er über 3.000 Patienten mit diesem Verfahren behandelt und andere Therapeuten darin ausgebildet. Dabei stellte er fest, dass weder die Überzeugung des Patienten noch die Überzeugung des Therapeuten das Ergebnis beeinflussen. Die Methode wirkt bei religiösen oder spirituellen Menschen genauso wie bei Agnostikern und Atheisten. Sie wirkt bei "normaler" ebenso wie bei traumatischer Trauer, sogar noch Jahrzehnte nach dem betrauerten Verlust. In dem Buch "Zwischen Trauer und Versöhnung. IADC: Therapeutische Kommunikation mit Verstorbenen" stellt Botkin eine Fülle unterschiedlicher Fälle der Heilung durch Nachtod-Begegnungen vor.

Der Autor selbst äußert in seinem Buch Skepsis, ob es sich bei der "eingeleiteten Nachtod-Kommunikation" um eine tatsächliche Begegnung mit Verstorbenen handelt oder um einen innerpsychischen Vorgang, also um eine Einbildung oder Halluzination. Auf die Erklärung der Wirkungsweise kommt es ihm jedoch letztendlich nicht an, sondern auf ihre Wirkung, auf die Ergebnisse. Die Methode funktioniert, ganz gleich woran Therapeut und Patient glauben. Der Autor wendet sich daher gegen metaphysische Spekulationen, auch wenn das Phänomen gängigen Theorien der Psychologie zu widersprechen scheint.

Allerdings stellt Botkin fest, dass zwischen Nahtoderfahrungen (NTE) und IADCs eine Reihe von Ähnlichkeiten und Parallelen bestehen:

  • Die IADC-Erlebenden machen zwar meist keine eigenen Außerkörperlichen Erfahrungen wie zahlreiche Nahtoderfahrene, aber sie gehen im Geist oft zu dem Moment des Todes des Betrauerten zurück und werden Zeuge, wie die Seele des Sterbenden dessen Körper verlässt und über ihm schwebt.
  • Nahtoderfahrene berichten häufig von einem Gefühl des Wohlbefindens und inneren Friedens. Die Patienten mit einer IADC-Nachtod-Kommunikation schildern ebenfalls die Verstorbenen als friedlich und glücklich.
  • Bei NTE wie bei IADCs werden ein Tunnel oder Durchgang mit einem Licht an seinem Ende und ein Hingezogenwerden auf dieses Licht beschrieben.
  • Bei beiden Erfahrungsarten kannn es zur Begegnungen mit Verstorbenen kommen.
  • Die erlebten Verstorbenen sind gesund und heil, sie wirken oft auch jünger als zum Zeitpunkt ihres Todes.
  • Es werden Verstorbene erlebt, die in hellem Licht, andere, die in dunkleren Bereichen stehen.
  • Bei beiden Erlebnisarten werden wunderschöne Landschaften geschildert.
  • In IADCs erfahren die Patienten zwar keinen eigenen Lebensrückblick, wie ihn viele Nahtoderfahrene berichten, aber sie erleben die Verstorbenen so, als hätten sie bereits auf ihr Leben zurückgeblickt und aus ihren Fehlern gelernt. Die Verstorbenen zeigen sich häufig reumütig und bemüht, begangene Fehler wieder gutzumachen.

Schließlich stellt Botkin Beobachtungen vor, die seiner Meinung nach eine naturalistische Halluzinationstheorie zunächst einmal erklären müsste:

  • Die meisten IADC-Erlebenden sind Menschen, die nicht an Erkrankungen leiden, bei denen es typischerweise zu Halluzinationen kommt.
  • Die Erlebenden erfahren häufig Dinge, die sie nicht wissen können. Neue, verifizierbare Erfahrungen erweisen sich als wahr.
  • Die eingeleiteten Nachtod-Begegnungen erfahren die Patienten bemerkenswert einheitlich, sie sind weniger individuell ausgeprägt als Halluzinationen. Beispiele: Alle Verstorbenen bringen bedingungslose Liebe zum Ausdruck, teilen mit, es gehe ihnen gut, sind reumütig bzw. bereit zu verzeihen.
  • Die Patienten vernehmen des öfteren auch unerwünschte und unerwartete Botschaften oder solche, die sie sich nicht ausgemalt haben können.
  • Viele Botschaften der Verstorbenen enthalten Sichtweisen, die die Fähigkeit des Patienten, z.B. sich von der Situation zu distanzieren oder sie zu bewerten, weit übersteigen. Dennoch führen sie häufig zu einer Umkehr der Überzeugungen des Patienten. Die Botschaften können z.B. dem Glaubenssystem des Patienten widersprechen, und der Patient kann dennoch die neue Sichtweise als Wahrheit annehmen.
  • Fast alle IADC-Erlebenden sind von der Wirklichkeit der Begegnung mit Verstorbenen fest überzeugt und behaupten, keine andere bisherige Erfahrung in ihrem Leben gleiche der IADC, es sei denn, sie hatten schon eine NTE oder eine spontane Nachtod-Kommunikation.
  • Die Erfahrungen sind ausnahmslos positiv und liebevoll. Sie enthalten immer die Botschaften, die die Patienten für eine Verbesserung ihres Lebens brauchen.
  • Beobachter einer IADC-Sitzung können Erfahrungen machen, die mit denen der Patienten identisch sind.

Ein Vergleich der IADC-Therapie von Botkin mit den "nicht induzierten" Nachtodkontakten zeigt deutlich, dass auch hierbei - ebenso wie zu Nahtoderfahrungen - Ähnlichkeiten (über die Begegnung mit den Verstorbenen hinaus) bestehen. Hierzu gehört insbesondere, dass Hinterbliebene die Verstorbenen verjüngt, glücklich und gesund erleben, dass sie sie oft im Licht sehen und dass von den Verstorbenen große Liebe ausgeht.

 

Persönlicher Erfahrungsbericht von Dorothea Stockmar über die IADC-Therapie nach Dr. Allan Botkin

 

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Nahtoderfahrungen, Sterbevisionen und Nachtod-Kontakte ähneln einander